Süßes für den Handel
Autor: Marcus Schick I Lesezeit: 6 Minuten
05/12/2025
Seit zwei Jahrzehnten arbeitet CFP Brands eng mit DACHSER zusammen – vom Warehousing bis zur Distribution. Was diese Logistikpartnerschaft so stabil macht, hat viel mit Kommunikation, Expertise und einem besonderen Produkt zu tun: Süßwaren.
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Wenn in einem Supermarkt ein neuer Ricola-Aktionsaufsteller in Position gebracht wird, wenn Mentos oder Fisherman’s Friend prominente Plätze in den Kassenzonen einnehmen oder wenn bunte Chupa Chups-Lutscher für Sonderaktionen gebündelt ausgeliefert werden, dann steckt dahinter weit mehr als nur ein gut sortiertes Lager. Es ist das Ergebnis fein abgestimmter Abläufe, verlässlicher Prozesse und einer eingespielten Logistikpartnerschaft.
Seit über zwanzig Jahren arbeitet die CFP Brands Süßwarenhandels GmbH & Co. KG, einer der führenden Süßwaren-Distributeure im deutschsprachigen Raum, mit DACHSER zusammen. Der Standort in Langenau bei Ulm bildet dabei das Herzstück der Zusammenarbeit. Hier werden nicht nur die Produkte für die Süßwarenregale des Handels angeliefert, gelagert und kommissioniert, sondern auch für Aktionen vorbereitet, etikettiert und ausgeliefert.
„CFP bietet ein vielseitiges Sortiment, klar positionierte starke Marken und reagiert flexibel auf schnell wechselnde Marktzyklen“, sagt Thomas Klann, Senior Key Account Manager Food Logistics bei DACHSER. „Als Logistiker braucht man da eine ausgewiesene Süßwarenkompetenz, eine hohe Einstufigkeit bei den Transporten, also die Zustellung ohne Umschlag möglichst direkt zum Empfänger und auch die Fähigkeit, gemeinsam mit dem Kunden zu wachsen. Das ist die Kombination, die 2005 den Grundstein für eine über zwei Jahrzehnte währende, vertrauensvolle Partnerschaft legte.“
„Wir haben bewusst auf einen kompetenten Logistik-Partner gesetzt, der sich darüber hinaus auch mit uns weiterentwickeln wollte.“
Lebensmittellogistik in enger Partnerschaft
Eine erste Zusammenarbeit von CFP und DACHSER gab es bereits in den 1990er-Jahren. Damals standen Transporte von Schokoladen-Überraschungseiern für den Handel im Fokus. Der eigentliche Startschuss für die heutige Struktur fiel aber im Jahr 2005, als Chupa Chups, Lofthouse Fleetwood und Perfetti Van Melle das Joint Venture CFP Brands Süßwarenhandels GmbH & Co. KG gründeten. Damals bezog CFP das erste Distributionslager am Standort Langenau. „Wir haben bewusst auf einen kompetenten Logistikpartner gesetzt, der sich darüber hinaus auch mit uns weiterentwickeln wollte“, sagt Hans-Jürgen Schunck, der bei CFP die Bereiche Warehousing und Distribution im Supply Chain Management verantwortet.
Was mit rund 3.000 Paletten begann, ist mittlerweile zu einem der größten Kundengeschäfte im DACHSER Food Logistics Warehouse in Langenau gewachsen. Der Standort fungiert heute als zentraler Knotenpunkt für das gesamte CFP-Sortiment – darunter bekannte Marken wie Mentos, Chupa Chups, Fisherman’s Friend und Ricola. Der Schweizer Hersteller von Kräuterbonbons kam 2019 als gleichwertiger Partner unter das Dach des Vertriebs-Joint-Ventures von CFP.
Die CFP Brands Süßwarenhandels GmbH & Co. KG entstand 2005 aus dem Joint Venture der Süßwaren-Hersteller Chupa Chups, Lofthouse Fleetwood und Perfetti Van Melle. 2019 beteiligte sich Ricola, wodurch die heutige Struktur von CFP entstanden ist. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen mit Stammsitz in Düsseldorf rund 110 Mitarbeitende.

Täglich tausende Artikel für den POS
Im Warehouse in Langenau, in unmittelbarer Nähe der Verkehrsadern A7 und A8, laufen heute täglich tausende Artikel über die Rampe. Was für Süßwaren-Fans nach einer großen Verlockung klingt, erfordert im Alltag ein Höchstmaß an Präzision. „Es braucht ein starkes speditionelles Netzwerk, Kompetenz in der Lagerhaltung und wettbewerbsfähige Preise“, bringt Hans-Jürgen Schunck die Anforderungen an den CFP-Logistikdienstleister auf den Punkt. Besonders wichtig dabei: Süßwaren verlangen Expertise bei der Lagerung, Konfektionierung und Distribution. Sie unterliegen nicht nur lebensmittelrechtlichen Vorgaben, sondern sind auch anfällig für Temperaturschwankungen oder mechanische Belastungen sowie Ungenauigkeit beim Transport. Eine zu warme Lagerung kann die Qualität beeinträchtigen, Transportverzögerungen führen rasch zu Lücken im Regal.
Hinzu kommt die Sortimentsvielfalt: CFP führt mehrere hundert Artikel gleichzeitig – in verschiedenen Verpackungen, Geschmacksrichtungen und Formaten. „Da braucht es Systeme, die schnell auf neue Produktchargen, saisonale Wechsel oder kurzfristige Nachfrageverschiebungen reagieren können“, stellt Martin Hoene, Sales Manager Food Logistics im DACHSER Logistikzentrum Ulm, fest. Insbesondere Aktionen des Handels oder spezielle Saison-Promotions erfordern eine genaue Taktung: „Fehlende Mengen bedeuten entgangenen Umsatz, eine zu frühe Anlieferung kann das Timing im Regal stören“, so Hoene. „Es gibt wenig Spielraum, wenn es um Kampagnenstarts geht. Da müssen Prozesse und Kommunikation ineinandergreifen – und das tun sie in unserer Partnerschaft seit vielen Jahren sehr verlässlich.“ In der Prozessgestaltung – etwa bei Etikettierung, Avis, Bestandsführung und proaktiver Fehlervermeidung – haben CFP und DACHSER daher früh auf Innovation gesetzt, speziell mit Blick auf spezifische Versandanforderungen bestimmter Händler.
Es gibt wenig Spielraum, wenn es um Kampagnenstarts geht. Da müssen Prozesse und Kommunikation ineinandergreifen – und das tun sie in unserer Partnerschaft seit vielen Jahren sehr verlässlich.
Ein gemeinsames Verständnis der Süßwaren-Lieferkette
„Alle, die bei DACHSER mit uns in der Lieferkette arbeiten, haben ein klares Verständnis davon, worum es bei uns geht. Ob ich in der Kommissionierung bin, in der Disposition, im Service oder irgendwo anders – dieses Gefühl von gelebter Partnerschaft ist überall spürbar“, berichtet Hans-Jürgen Schunck. „Und wenn mal etwas nicht rundläuft, wird das nicht delegiert, sondern gemeinsam analysiert.“
Eine gute Partnerschaft bewährt sich vor allem, wenn es herausfordernd wird: Rohstoffengpässe, knappe Transportkapazitäten, außerplanmäßige Marktschwankungen – infolge der Covid19-Pandemie mussten viele Lieferketten kurzfristig umgestellt oder komplett neu gedacht werden. „Man kann in solchen Momenten zwei Wege gehen“, sagt Schunck. „Druck machen, fordern, sagen ‚Ist mir egal, wie ihr das löst – bringt die Ware zum Kunden!‘ Oder man setzt sich zusammen, hört zu und fragt: ‚Was kann ich tun, damit du das geregelt bekommst?‘ Und genau das machen wir.“

Direkte Schnittstellen für bessere Prozesse
Die Anforderungen an die Süßwaren-Logistik sind zuletzt immer komplexer und dynamischer geworden – kürzere Lieferzeiten, mehr Transparenz und höhere Flexibilität stehen ganz oben auf der Agenda der Supply Chain Manager. „Wir haben darauf mit maßgeschneiderten Lösungen, digitaler Transformation und einem kontinuierlichen Dialog mit CFP reagiert“, sagt Martin Hoene. Entscheidend sei dabei die erfolgreiche Integration neuer IT-Schnittstellen gewesen, die eine noch engere Verzahnung unserer Systeme ermöglicht habe. „Ob digitale Track-&-Trace-Lösungen, automatisierte Prozesse oder nachhaltige Logistik – gemeinsam mit CFP haben wir immer wieder neue Wege beschritten, um Effizienz und Qualität zu steigern“, so Hoene.
Für Hans-Jürgen Schunck verbindet sich mit diesem in zwei Jahrzehnten gewachsenen vertrauensvollen Miteinander ein klarer Auftrag: „Wenn wir es schaffen, dass dieses gemeinsame Verständnis von integrierter Süßwarenlogistik auch in Zukunft erhalten bleibt, trotz wachsender Strukturen und steigender Umsätze auf beiden Seiten, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass die Partnerschaft weiter Früchte trägt.“






